CCP erlaubt Hyperdunking-Exploit

HighSec-Ganker sind eine stark umstrittene Gruppierung in EVE. Die Einen halten sie für das Krebsgeschwür des HighSecs und die Anderen bewundern sie für ihr Abschüsse. Zuletzt hat CCP das Ausnutzen einer Spielmechanik erlaubt, die es ermöglicht als einzelner Pilot einen AFK-Frachter zu ganken.
Das HighSec is voll potentieller Gankziele. Hier: Ein Charonkonvoi zwischen Jita und Amarr
Vor einiger Zeit suchte ein Pilot im EVEGer-Forum um Rat. Er hatte für einige Zeit dem Autopiloten das Steuer überlassen und sah seinen Frachter bei Rückkehr in einem 0.5er System unter Beschuss, ohne das Concord kam. Dieser Post beschäftigte mich und führte zu diesem Artikel.

Der klasische HighSec-Gank
Das sich ganken lohnen kann, zeigt ein Blick auf das Killboard von CODE., die täglich Frachter im Wert mehrerer Milliarden ISK ganken. In der Regel werden Frachter (und alles andere, das nach leichtem Ziel aussieht) auf den Haupthandelsrouten im Spiel ausgescannt. Dann wird mit Hilfe von evepraisail.com oder anderen Seiten abgeschätzt, ob die Fracht den Gank lohnt - immerhin verlieren alle Angreifer bei einem Gank ihr Schiff - und dann geht es auch schon los. Ein Schlachtschiff bumbt den Frachter an einem Spruntor und hindert ihn somit am wegfliegen (das ist erlaubt). Während dessen formen die CODE.ies ihre Flotte und eilen zum Ziel. Um die Reste kümmert sich dann Concord.

Was kann der neue Exploit und wie funktioniert er? 
Beim Hyperdunking wird die Spielmechanik um den GCC und Concord derart ausgenutzt, dass man als einzelner Pilot in der Lage ist, einen Frachter im HighSec zu ganken. Der Berufsganker Braggs Seyllin hat das in diesem Januar bspw. genutzt, um eine Bowhead abzuschießen. Dabei verlor er mindestens 12 Catalysts/Shuttle und brauchte 36 min (Bowhead solo kill). Der Frachter dropte immerhin 1,3 Mrd. ISK.
  • Der Angreifer platziert seine gefitteten Catalysts und gleichviele Shuttles auf zwei unterschiedlichen Savesposts um das Grid (Sprungtor), an dem er ein Ziel angreifen möchte
  • Durch den ersten Angriff auf ein Ziel wird Concord gerufen und zertört das erste Gankschiff.
  • Der Angreifer warpt zu den Shuttles, steigt ein und wird erneut von Concord abgeschossen
  • Dabei hat die Concordflotte das Grid des Opfers verlassen und der Angreifer kann mit einer neuen Catalyst das Spiel von vorne beginnen - Bis sein Ziel zerstört ist.
Durch das Einsteigen mit Criminal Timer in ein Shuttle kann man Concord vom Zielgrid weglocken und somit die CrimeWatch-Mechanik umgehen. So kann man mit dem nächsten Schiff weiter auf sein Ziel schießen und hat wieder etwas Zeit bevor Concord zurückkehrt.

"... we do not consider this tactic to be in breach of the game rules, and as such our customer support team will not be offering reimbursements for hulls lost in this manner." - CCP Falcon

Wie kann man sich schützen?
Das Problem ist vorwiegend für Frachter/Orcas von Bedeutung. Kleinere Schiff sollten schnell genug im Warp sein, um nicht durch Bumper festgehalten zu werden. Ein AFK-Frachter kann also in der Tat solo gegankt werden. Wird man in seinem Frachter gebumpt, dann braucht es schon einen Logistiker oder jemanden, der mit ewar den Ganker stört.

Weitere Informationen bekommt ihr in den Ingame Chaträumen "anti-ganking" und "gank-intel". Letzterer dieht dem Melden verdächtiger (Gank-)Flottenbewegungen und Handlungen.

Hinweis
Auch wenn die Klärung der Hyperdunking-Mechanik und die Stellungnahme CCPs etwas her sind, so hat das Thema in der deutschsprachigen Community zu wenig Aufmerksamkeit bekommen.

Weiterführende Literatur
http://www.themittani.com/news/devs-officially-rule-hyperdunking
https://forums.eveonline.com/default.aspx?g=posts&m=5438509
https://www.eveger.de/forum/showthread.php?54018-Exploit-Frachter-Gank
http://evenews24.com/2015/01/28/green-light-for-ganking-ccp-give-hyperdunking-clarification/
https://www.youtube.com/watch?v=RECT-vK8TJU ab 1:17 min

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