Sonntag, 24. Januar 2016

Corpmanagement: Die Last der hässlichen Entscheidungen

Als CEO wird man immer wieder vor wirklich schmerzhafte Entscheidungen gestellt. Meistens ist dies mit dem Kicken von Membern verbunden. Ich möchte ein Fallbeispiel bringen und erklären warum man gerade solche Entscheidungen rechtzeitig treffen muss.

Es ist mittlerweile schon ein paar Tage her, als sich etwas sehr unschönes bei HildCo angebahnte. Und ja … Ich habe es kommen sehen. Einer unserer Piloten hat sich nach und nach verändert. Das wurde auffällig, als 0.0 Wünsche laut wurden (wir sind eine Lowsec-Corp). Ich habe ihm darauf hin ein paar Kontakte genannt, an die er sich im 0.0 wenden könnte. Ich bin der Ansicht, dass man Reisende nicht aufhalten sollte. Man kann ihnen aber durchaus eine gute Reise wünschen und versuchen sie auf ihrem Weg gut zu versorgen. Leider war es so, dass er sich ungerne von seinen Mitspielern trennen wollte. Einige kannten ihn aus dem RL (so auch ich).  Von meiner Warte aus darf ich sagen, dass ich ihn echt gut leiden konnte (und nach wie vor kann).


Also hat er versucht einige Punkte in der Corp zum Positiven zu ändern. So hat er einige Flotten FCed und ein Mentoring-Programm für Newbros angestoßen. Durchaus sehr positive Sachen. Leider hat er sich dabei auch so verändert, dass er insbesondere in Flotten (auch in denen, die er nicht selbst geleitet hat) den Mitspielern immer mehr auf die Nerven gegangen ist.
Ich habe genau so einen Ablauf in der Vergangenheit schon mehrfach beobachtet. Viele Spieler hängen an ihren Mitspielern, wollen aber eigentlich einen anderen Spielstil. Dann versuchen sie funktionierende Dinge zu ändern und machen alles nur noch schlimmer. Doch was war diesmal anders? Ich konnte den Spieler echt gut leiden ... Eine echte Internetfreundschaft eben.

Die Story ging also weiter: Irgendwann waren fast alle Mitspieler richtig mies auf ihn zu sprechen. Ich musste in dieser Zeit leider auf eine zweiwöchige Dienstreise. Also hab ich vorher mit einem der Direktoren vereinbart den Mitspieler zu kicken, wenn es zu krass wird. Damit habe ich leider auch die Verantwortung abgetreten … etwas das man eigentlich nicht tun sollte. Als ich dann von der Dienstreise zurück kam (22h Flug) und in Frankfurt meine Slack-Nachrichten abfragte, sah es ganz düster aus. Der Spieler hat in einer Ally-Fleet mit einer Alpha-Tornado auf den Destroyer des FC geschossen. Da ich mich nach so einer Reise nicht als zurechnungsfähig erachtet habe, hab ich mich erst mal ausgeschlafen und gefrühstückt … Danach noch einmal gründlich nachgedacht und dann den Kick durchgezogen. Nutzt eben doch nichts ...

Du hast dir den Leadershipposten selbst ausgesucht. Jetzt erfüll ihn auch!

Wie schon erwähnt. Ich habe es kommen sehen. Ich habe versucht es abzuwenden und als das nicht geklappte habe ich die Verantwortung abgegeben. Insbesondere das Letztere ist echt mieser Stil. Asche auf mein Haupt.

Das Ganze hat also zu extremer Unmut in der Corp, bei dem betroffenen Member und sogar der Allianz geführt. Nur weil jemand, der eh gehen wollte, nicht rechtzeitig gekickt wurde.

Mir persönlich hat die Entwicklung damals echt wehgetan. Ich konnte ihn echt gut leiden, was mir die Entscheidung sogar noch schwerer gemacht hat. Doch rückblickend hätte ich die Reißleine viel früher ziehen müssen.


Was lernen wir nun daraus? Manche Entscheidungen müssen gefällt werden. Es bringt nichts, solche Entscheidungen vor sich her zu schieben. Für gewöhnlich werden Dinge auch nicht von alleine besser … Außerdem sollte man Entscheidungen im Sinne der eigenen Corp und derer Piloten treffen und nicht aus persönlichen Gründen umschiffen oder sie sogar abwälzen. Du hast dir den Leadershipposten selbst ausgesucht. Jetzt erfüll ihn auch!

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